Das neue Lohnsystem der selbstorganisierten Digitalagentur Liip gewinnt den Swiss HR Award in der Kategorie “Diversity, Inclusion, Equality”. Der Liip Deal stellt Mitarbeitende ins Zentrum. Ganz nach dem Motto digital, human progress wird die agile Weiterentwicklung zugänglich gemacht, denn viele fortschrittliche Organisationen stehen vor dem Schritt, neue Lohnsysteme einzuführen.
Der Swiss HR Award
Der Swiss HR Award zeichnet jährlich innovative Projekte in der “People-Welt” aus. Die Inhalte der Arbeiten müssen kreativ neue Wege beschreiten, mutig Neues ausprobieren und Wirkung zeigen – mit effektiven Resultaten. Der Swiss HR Award setzt damit Qualitätsstandards für Arbeitsmodelle und zukunftsweisende Ideen im HR Bereich. Die Fachjury beurteilt Projekte in sieben Kategorien. Mit dem neuen Lohnsystem wandelt Liip die Kultur und setzt sich aktiv für ein System ein, welches Diversität, Inklusion und Gleichstellung fördert.
Von link nach rechts: Zahida Huber, Sergio Mendolia, Nadja Perroulaz und Pascal Helfenstein
“Selbstbestimmung, Gleichstellung und Klarheit in der Entschädigung war unser Ziel. Das war nicht immer einfach zu balancieren. Aber wir haben es geschafft, ein System zu kreieren, dass zur Selbstorganisation passt und die Mitarbeitenden ins Zentrum stellt”. So Sergio Mendolia, Fullstack Developer and Salary Process Developer bei Liip.
Das neue Lohnsystem – der Liip Deal
Ein gleichberechtigtes Lohnsystem, das keine Unterschiede zwischen Berufsbildern und möglichst kleine Lohnunterschiede macht, das lebt Liip schon seit der Gründung. Um am Ball zu bleiben, entwickelt das Digitalunternehmen sein Entlöhnungssystem kontinuierlich weiter. Das Lohnsystem wurde 2016 entwickelt und basiert auf dem Konzept der Peer-Evaluation. Seit 2018 sind das System sowie die daraus resultierenden Löhne vollständig transparent: Alle Mitarbeitende wissen, wer was verdient und wie der Lohn berechnet wird; das bleibt auch so. Das neue System basiert auf 2 Kriterien mit jeweils 6 Stufen, Ein Basissalär basierend auf den Lohnrechner bildet die Grundlage. Mitarbeitende schätzen darin selbst ihre Expertise und den erzielten Impact ein, welcher dann von mindestens 2 Kolleg*innen überprüft und kommentiert wird. Das Alter und die Loyalität dazugerechnet, entsteht der individuelle Lohn.
Jurypräsident Jörg Buckmann übergibt den Swiss HR Award an Sergio Mendolia und Pascal Helfenstein
“Agiles Arbeiten gehört auch bei internen Veränderungen zum Standard. Wir teilen unsere Erfahrungen bewusst mit agilen Organisationen und anderen interessierten Unternehmen, denn Open Source ist in unserer DNA. Es macht Spass, mit solchen Projekten aktiv etwas zu bewegen.” sagt Pascal Helfenstein, Software Engineer und Salary Process Developer bei Liip.
Mitarbeitende im Zentrum des neuen Lohnsystems
Was ist revolutionär am neuen Lohnsystem von Liip? Es ist auf agile Organisationen zugeschnitten, impliziert eine hohe Eigenverantwortung und ist Zweck- und Wirkungsorientiert. Ein Lohnsystem also, das nicht verhandelbar ist, auf Selbst- und Peer-Evaluationen basiert und transparent ist. Alle Mitarbeitenden – auch die ehemalige Geschäftsleitung – werden in das System eingebunden. Es gilt die gleiche Bezahlung in allen Funktionen durch das Basissalär. Zusätzlich dazu werden höhere Gehaltsstufen mit der Expertise und Wirkung erreicht. Zudem macht Liip als Arbeitgeberin explizit, dass Mitarbeitende nicht nur mit ihrem monatlichen Gehalt entlöhnt werden, sondern mit einem ganzen Paket, dem “Liip Deal”.
“Mit unserem “Liip Deal” haben wir ein in der Schweiz neues und einzigartiges System entwickelt. Alle Prozesse und Systeme wurden von Grund auf neu definiert und entwickelt. Mit dem Lohnrechner als Basis bleiben die Löhne marktgerecht. Und wir nehmen die Mitarbeitenden in die Verantwortung, denn sie starten eine Lohnveränderung mit der Selbstevaluation”, sagt Nadja Perroulaz, Mitgründerin von Liip.
Die Digitalagentur freut sich sehr über die Auszeichnung am diesjährigen Swiss HR Award.
Mehr zum Thema: liip.ch/de/blog/salary-system-liip
Der Podcast des Agile Breakfast: swissict.ch/agile-breakfast-kompakt-002-mit-nadja-perroulaz